Auszug aus der Website:
„2018 jähren sich die Novemberpogrome von 1938 zum 80. Mal. Sie markierten den Übergang von der Ausgrenzung der Juden im Nationalsozialismus zu ihrer systematischen gewaltsamen Verfolgung. Auch auf dem Gebiet des heutigen Landes Niedersachsen misshandelte und ermordete der nationalsozialistische Mob am 9. und 10. November 1938 jüdische Männer, Frauen und Kinder, setzte Synagogen in Brand sowie zerstörte Wohnungen und Geschäfte jüdischer Eigentümer_innen.
Das Projekt „Novemberpogrome 1938 in Niedersachsen“ zeigt, wohin rassistische und antisemitische Hetze und Ausgrenzung führen und was es bedeutet, wenn sich selbsternannte „Herrenmenschen“ über angeblich Minderwertige und „Unwerte“ erheben. Die Website soll Interessierten die Möglichkeit bieten, sich einen ortsbezogenen Überblick über die Ereignisse in Niedersachsen und ihre Folgen zu verschaffen: Was geschah im November 1938 in meiner Heimatstadt? Wer waren die Täter_innen, was geschah mit den Opfern? Welche Spuren lassen sich heute noch finden? Wo finde ich vertiefende Infos zum Weiterforschen? Gibt es vor Ort Geschichts- und Gedenkinitiativen?
Entstanden ist das Projekt aus einem Praxisseminar am Historischen Seminar der Leibniz Universität Hannover in Kooperation mit der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten. Zahlreiche Initiativen, Gedenkstätten und Einzelpersonen aus vielen Teilen Niedersachsens haben sich dem Gemeinschaftsprojekt angeschlossen. Viele Forscher_innen und Stadtarchivare halfen mit Hinweisen. Entstanden ist eine Website, an der über 100 engagierte Menschen – überwiegend ehrenamtlich – mitgearbeitet haben. Ihnen allen ist ebenso herzlich zu danken wie den zahlreichen Archiven und Privatpersonen, die Dokumente und Fotos zur Verfügung gestellt haben, von denen einige bislang unveröffentlicht waren.
Das Projekt ist auf Mitmachen und Weiterarbeit angelegt. Zu manchen Orten gibt es bislang nur Kurztexte. An anderen Orten bleibt manches ungeklärt. Vielleicht ist auch das eine oder andere Detail in unseren Texten noch überarbeitungsbedürftig, oder es lässt sich präzisieren. Manches bislang unbekannte Foto liegt noch – in seinem Wert unerkannt – in einem Schuhkarton auf dem Dachboden. Wer Infos oder Fotos hat, wer bislang nur mit einem Kurztext oder gar nicht aufgeführte Orte ausführlich vorstellen möchte: Jede und jeder ist willkommen, an dem Projekt mit- und weiterzuarbeiten. Schicken Sie einfach eine kurze Nachricht an info@stiftung-ng.de. Auch über Kommentare zum Projekt freuen wir uns. Vielen Dank!“
Im Auftrag und Zusammenarbeit der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten sowie mit Studierenden der Leibniz Universität Hannover haben wir Konzept und Gestaltung der Website entwickelt und umgesetzt.
Schwerpunkt lag seitens der Nutzer auf einer schnellen Erfassung der dokumentierten Orte (Zugang über Niedersachsenkarte sowie alphabetischer Liste). Seitens der redaktionellen Dateneinpflege wird eine einfache und flexible Eingabe gewährleistet. Für die technische Umsetzung haben wir auf eine bewährte Zusammenarbeit mit smit und partner. designer gesetzt.
Die Gestaltung vermittelt ein „leichteres“ Bild des schwerwiegenden Themas und richtet sich an interessierte Privatpersonen sowie an Schüler diverser Jahrgangsstufen – der gestalterische Aufbau lädt zum Erforschen und zur weiteren Auseinandersetzung ein.
Fertige Website
www.pogrome1938-niedersachsen.de
Auftraggeber
Stiftung niedersächsische Gedenkstätten, Celle
Design
Christoph Ermisch,
ermisch | Büro für Gestaltung, Hannover
Website
smit und partner. designer, Hannover
© ermisch | Büro für Gestaltung, Hannover
Christoph Ermisch